Wieviel kostet der Unterhalt für einen Hund?

An diese Faktoren solltest du denken

Leider werden immer häufiger Hunde abgegeben, weil die Besitzer die Kosten dafür nicht mehr aufbringen können. Generell muss man die Unterhaltskosten sehr individuell betrachten, denn was ein Hund monatlich kostet, hängt stark von Größe und Aktivität des Hundes, aber auch vom Wohnort und anderen Lebensumständen ab. Was das für Faktoren sind und an welche Kosten du denken solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Damit du auch schon mal eine Idee bekommst, in welchem Rahmen sich die Kosten bewegen, findest du als Richtwerte grobe Zahlen am Beispiel eines mittelgroßen Hundes mit 25 kg.

Anschaffung

Der Anschaffungspreis für einen Hund hängt davon ab, ob du eine bestimmte Rasse von einem Züchter kaufen möchtest oder einen Hund aus dem Tierschutz bzw. von privat übernimmst. Welcher Weg der richtige für dich ist, entscheidest du selbst. Beide Varianten haben ein Für und ein Wider. Bitte kaufe jedoch nur einen Rassehund bei einem ordentlichen Züchter, der nach den Standards in einem Rasseverband züchtet. Niemals solltest du einen Welpen über dubiose Kleinanzeigen kaufen! Informiere dich sehr genau in Büchern oder auf der Internetseite des Rasseverbandes über die gewünschte Rasse. Hier findest du auch eine Liste von eingetragenen Züchtern sowie eine Welpenliste, auf der steht, wo Welpen abgegeben werden bzw. wo ein Wurf geplant ist.

Die Kaufpreise für Welpen vom Züchter sind sehr rassenabhängig. Nehmen wir das Beispiel eines Labrador-Welpen: Hier musst du mit 1500 bis 2000 € rechnen. Die sogenannte Schutzgebühr bei einem Hund aus dem Tierheim ist deutlich geringer. Hier werden in der Regel ein paar Hundert Euro fällig.

Futter

Egal, ob du dich für ein hochwertiges Fertigfutter oder für BARF entscheidest: Die Futterkosten hängen von der täglichen Futtermenge ab, und die wiederum vom Aktivitätslevel deines Hundes. Hast du vor, dir einen aktiven und sportlichen Hund anzuschaffen, mit dem du Hundesport betreiben, lange Wanderungen oder Radtouren machen kannst? Dann musst du eine deutlich höhere Futtermenge einplanen als für einen älteren, gemütlicheren Hund. Dazu kommen Kauartikel und Leckerchen.

Bei einem mittelgroßen Hund von 25 kg musst du zwischen 80 und 150€ pro Monat rechnen.

Gesundheit

Vorsorge ist besser als heilen, heißt es – und das ist auch beim Hund so. Regelmäßige Impfungen, Schutze gegen Zecken und andere Parasiten sowie Diagnose und Behandlung von Wurmbefall gehören zu den regelmäßigen Kosten. Achtung: Diese Kosten übernimmt eine Tierkrankenversicherung meistens nicht. Solltest du überlegen, so eine Versicherung abzuschließen, informiere dich genau darüber, welche Kosten übernommen werden und ob sich das für dich lohnt.

Für Impfungen solltest du etwa 100 – 150€ pro Jahr rechnen. Die Untersuchung von Kotproben auf Wurmbefall (geht inzwischen auch mit Testkits, die man selbst ans Labor schicken kann) kostet etwa 30€ pro Probe. Je nachdem, ob dein Hund draußen ein Allesfresser ist oder nicht, solltest du den Kot 2 bis 4x pro Jahr untersuchen lassen.

Zeckenschutz ist eine ebenso wichtige Sache. Hier kannst du wählen zwischen chemischen Wirkstoffhalsbändern (ca. 30€ pro Saison) oder Spot-On-Präparaten vom Tierarzt (ca. 50€ pro Saison). Alternativ dazu kannst du es mit natürlichen Produkten versuchen (z.B. Anti-Zecken-Pellets, durch die der Hund über die Haut Stoffe ausdünstet, die Zecken hassen). Diese stellen deutlich weniger Belastung für den Hundekörper dar. Hier benötigst du etwa 80 – 100€ pro Saison.

Hundesteuer

Die Hundesteuersätze sind in der Stadt meist viel höher als auf dem Land. Erkundige dich bei deiner Gemeinde oder deiner Stadt nach dem gültigen Satz. Dieser kann zwischen 30 und 200€ pro Jahr liegen. Sogenannte Kampfhundrassen kosten sehr viel mehr.

Hundehalterhaftpflicht

Die Hundehalterhaftpflichtversicherung solltest du unbedingt abschließen, auch wenn sie in deinem Bundesland vielleicht nicht Pflicht ist. Denn du haftest für alles, was dein Hund anstellt – ob es ein zerkauter Teppich bei Freunden ist oder ob ein Mensch durch deinen Hund zu Schaden kommt. Das ist schnell passiert, z.B. wenn dein Hund einen Satz auf die Straße macht und ein Radfahrer deshalb hinfällt.

Hundehalterhaftpflichtversicherungen gibt es bereits ab ein paar Euro pro Monat. Achte jedoch darauf, dass die Deckungssummen hoch genug sind und dass die Versicherung auch greift, wenn du deinen Hund in die Obhut von jemand anderem gegeben hast.

Hier kannst du nachlesen, worauf du achten solltest:

Hundehaftpflicht Vergleich: Die besten Tarife im Test (finanztip.de)

OP-Versicherung

Wenn du dich entscheidest, eine OP-Versicherung abzuschließen, solltest du das möglichst im jungen Alter deines Hundes tun. Dann ist eine gute OP-Versicherung für unter 20€/Monat zu haben. Die Versicherung übernimmt im Fall einer anstehenden OP die Kosten dafür, je nach Konditionen inklusive Nachsorge und Reha. Ein Selbstbehalt verringert den monatlichen Beitrag. Vorsorge-Kosten wie Impfungen, Wurmkuren etc. werden nicht übernommen.

Rücklage für Tierarztkosten

In jedem Fall solltest du Geld zur Seite legen, falls dein Hund eine teurere Behandlung benötigt. Ein MRT kostet schnell mal 1000€ und mehr, aber auch eine einfache Blutuntersuchung, Abszessbehandlung oder Ausgaben für Medikamente läppern sich schnell zu mehreren hundert Euro zusammen. Es ist also ratsam, monatlich einen Betrag für den Hund auf ein Sparkonto zu überweisen.

Zubehör

Wenn du dir ganz neu einen Hund anschaffst, brauchst du natürlich eine Grundausstattung wie Halsband, Geschirr, Leine, Futternäpfe, Hundebett (200 – 300€) und eine Box für das Auto (je nach Ausführung 60 – 800€). Diese Anschaffungen hat man meist auf dem Schirm. Erfahrungsgemäß kommen dann jedoch noch Dinge für dich hinzu wie Outdoorkleidung, Gummistiefel und Trainingszubehör (z.B. wenn du einen bestimmten Hundesport betreiben willst). Auch die Kosten für Hundetraining solltest du einplanen, denn gerade für Ersthundebesitzer empfiehlt sich ein Kurs in einer Hundeschule bzw. in einem Hundeverein.

Diese Kosten sind natürlich sehr variabel. Mach dir Gedanken darüber, ob du bereits Klamotten für tägliche Outdooraktivitäten bei jedem Wetter im Schrank hast und informiere dich bei einer Hundeschule in deiner Nähe über das Angebot.

Unterbringung im Urlaub

Zu guter Letzt musst du die Unterbringung deines Hundes im Urlaub einberechnen. Wenn du ihn mitnehmen möchtest, zahlst du im Hotel in der Regel einen Tagessatz für den Hund (5-15 € pro Tag). Manche Hotels verlangen zusätzlich noch eine Gebühr für die Endreinigung. Soll dein Hund nicht mit in den Urlaub und kann er nicht bei Verwandten oder Freunden bleiben, gibt es auch gute gewerbliche Hundebetreuung (Urlaub ohne Hund – Hunde (activity4dogs.info)). Hier musst du mit 25-30€ pro Tag rechnen. In all diesen Kosten ist das Futter natürlich nicht eingerechnet.

Fazit

Wie du siehst, kann ein Hund an vielen Stellen Geld kosten. Oft gibt man dann auch mehr Geld aus, als ursprünglich geplant, weil es ja auch einfach Spaß macht. Du konntest dir nun ein Bild machen, wo Kosten entstehen oder entstehen können und kannst die ausrechnen, was dein neues Familienmitglied in etwa kosten wird.

 

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