Welpenerziehung

Tipps und Grundlagen für die ersten Wochen

“Mit der Erziehung fangen wir später an, er muss sich doch erst eingewöhnen.” Diesen Satz sagen viele Welpenbesitzer, wenn sie mit ihrem neuen Mitbewohner in den eigenen vier Wänden angekommen sind. Doch das ist ein Fehler. Denn genau in dieser Zeit lernt ein Welpe besonders schnell und “merkt” sich deine Nachsichtigkeiten langfristig. Natürlich brauchst du nicht direkt am ersten Tag des Zusammenlebens mit den Grundkommandos beginnen. Doch es gibt durchaus Dinge, die du sofort nach dem Einzug beherzigen solltest.

Regeln in der Welpenerziehung für ein harmonisches Miteinander

Dein neuer Mitbewohner muss praktisch alles lernen. Er muss sich im neuen Zuhause einfinden, er soll stubenrein werden und er darf dein Mobiliar nicht anfressen. Doch um das zu erreichen, musst du ab dem ersten Tag liebevoll und konsequent sein. Vorab: Wenn dein Welpe einzieht, stehen sein Körbchen, seine Futter- und Wasserschale sowie sein Spielzeug bereit. Du bist darauf eingestellt, alle zwei Stunden Gassi zu gehen und kannst dem niedlichen Blick widerstehen, wenn der Kleine bei Tisch bettelt und partout nicht zurück auf seinen Platz möchte? Dann hast du die Grundlagen für die ersten Tage und Wochen bereits verstanden. Erlaube einem Welpen nichts, was der erwachsene Hund später nicht mehr darf. Gib von Anfang an klare Kommandos und zeige deinem Hund, was du von ihm möchtest. Er wird schnell lernen und, wenn du konsequent genug bist, die neuen Regeln einhalten.

Wie lernt ein Welpe “Grundgehorsam”?

Zieht ein Welpe im Alter von 8 Wochen bei dir ein, hast du einen ungemeinen Vorteil. Der oder die Kleine wird sich an dir orientieren und dir nicht von der Seite weichen, denn Welpen haben einen sogenannten Folgetrieb. Nutze diese Zeit für die Bindung und den Grundgehorsam, womit Du das Fundament für Euer entspanntes Zusammenleben legst. Zeige Deinem Welpen die Welt. Macht zusammen spannende Ausflüge in die Natur, aber auch mal in die Stadt. Trefft verschiedene Menschen, Tiere, Fahrzeuge, Geräusche. Dein Welpe soll möglichst viele Situationen kennlernen, die ihn in seinem Leben bei Dir immer wieder begegnen werden. Dabei ist es aber genauso wichtig, dem jungen Hund Zeit zum ausruhen und entspannen zu geben, damit er die neuen Eindrücke verarbeiten kann. Ansonsten kann es passieren, dass er wie ein kleines übermüdetes Kind total überdreht und zum Nervenbündel wird. Hab immer im Kopf, dass ein junger Hund 18-20 Stunden am Tag schlafen und auch noch keine weiten Strecken laufen sollte.  Beim Training der ersten Kommandos ist es wichtig, dass du immer die selben Worte und Handzeichen benutzt. Verzichte auf lange Sätze und “Erklärungen”, die deinen Hund nur durcheinander bringen würden. Am besten wartest Du, bis dein Welpe etwas von selbst macht (z.B. er setzt sich hin), dann sagst Du währenddessen dein Signal,  (z.B. “Sitz”, es geht aber auch jedes andere Wort, da dein Hund damit bisher nichts verbindet) und lobst bzw. belohnst ihn dafür mit Futter (in diesem Fall im Sitzen). Wichtig ist, dass die Belohnung direkt folgt, da dein Welpe nur so einen Zusammenhang herstellen kann. Am besten sagst Du danach direkt ein Auflösungskommando, damit dein Hund gleich lernt, etwas zu tun, bis du ihn wieder freigibst (z.B. mit “Lauf” oder “Frei”).

Tipp

In den ersten Wochen solltest du dir frei nehmen. Dein Welpe hat als Rudeltier anfangs große Angst, allein gelassen zu werden. Das Alleinbleiben solltest Du jedoch bereits nach ein paar Tagen in ganz kleine Schritten üben, indem zu zunächst mal für ein paar Sekunden den Raum verlässt, ohne dass dein Hund dich begleitet, oder den Müll raus bringst. Damit legst Du den Grundstein, dass dein Hund später entspannt auch mal ein paar Stunden allein bleiben kann.

Die ersten neuen Erfahrungen brauchen deine Stärke

Der Welpe hat sich an dich gewöhnt und fühlt sich in seinem neuen Zuhause wohl. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die ersten Hundebegegnungen zu haben, an der Leine spazieren zu gehen und alle Geräusche in der Umwelt kennenzulernen. Gleichzeitig trainierst du verschiedene Kommandos, die dein kleiner Hund erlernen und später sicher ausführen soll. Ein liebevoller, aber konsequenter Ton ist das A und O in der Welpenerziehung. Tipp: Belohne erwünschtes Verhalten, ohne einen kleinen Ungehorsam zu bestrafen. Wenn du laut oder ungeduldig wirst, kann der Welpe schnell Angst vor dir bekommen. Das heißt nicht, dass du ihm keine Grenzen aufzeigen sollst. Stell Dir immer vor, dass du ein souveräner Teamchef sein möchtest, der durch Ruhe, Konsequenz und Selbstsicherheit überzeugt und dem dein Hund gerne folgen möchte. Das klingt in der Theorie einfacher, als es ist, von daher suchst du dir am besten eine gute Hundeschule, in der du konkrete Tipps und Anleitungen bekommst.

Tipp

In einer Hundeschule lernt in erster Linie der Besitzer, nicht der Hund! Es ist deine Aufgabe, deinem Hund beizubringen, was du von ihm möchtest. Ein/e Hundetrainer/in kann dir zeigen, wie du das machst. Das eigentliche Training findet aber zu Hause statt. In einer guten Hundeschule gibt es kleine Gruppen für verschiedene Altersgruppen der Hunde. Sogenannte Welpenspielgruppen sind weit verbreitet, aber mit Vorsicht zu genießen. Schau dir im Vorfeld genau an, wie so eine Stunde abläuft. Stehen die Hundebesitzer vor allem herum und ratschen, ohne dass jemand das Welpenspiel beobachtet und moderiert? Dann nimmst du lieber Abstand. Die Welpenstunde sollte aus kleinen Übungen, Theorieeinheiten und kurzen Spielsequenzen bestehen, wobei vom Trainer/der Trainerin eingegriffen wird, sobald einer der Welpen gegängelt wird.

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